Die ökologischen Auswirkungen unseres Fleischkonsums sind in aller Munde. Während die einen den Geschmack des Grillguts feiern, blicken die anderen besorgt auf eine Erde, die massiv unter unserem Konsumverhalten leidet.

Die Frage ist also: Ist es endgültig Zeit, unser geliebtes Wiener Schnitzel vom Speiseplan zu streichen? Grillsteak, Würstel, Kebab und Schweinebraten Adieu? Hier gibt’s die Antwort.

Unser Fleischhunger wächst

Österreicher*innen und Deutsche lieben Fleisch. Das belegen auch die Zahlen: Jede*r Deutsche verzehrt durchschnittlich knapp 60 Kilogramm Fleisch pro Jahr. Kilogramm! Dafür werden täglich (!) rund zwei Millionen sogenannte “Nutztiere” geschlachtet. 

Aber nicht nur in Österreich und Deutschland ist der Fleischkonsum massiv gestiegen. Auch weltweit wächst der Fleischhunger. Laut WWF hat sich unser Fleischkonsum seit den 1960er Jahren mehr als vervierfacht.


Die erdrückende Verantwortung der Fleischindustrie

Die Fleischindustrie ist leider nicht nur oft ein Synonym für ethisch äußerst fragwürdige Massentierhaltung, sondern hat zugleich auch einen enormen Ressourcenverbrauch und die Verschärfung des Klimawandels zu verantworten. Konkret bedeutet das:

CO2-Ausstoß durch Fleischkonsum

Die Tierwirtschaft erzeugt Treibhausgase – und zwar in erschreckend hohen Mengen. Tatsächlich ist die Fleischindustrie für rund 20 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich - ein Anteil, der sogar höher liegt als der des gesamten Verkehrssektors weltweit.

Wie ist das möglich? Durch den enormen Landbedarf für Viehzucht und Fütterungsmittel werden immer mehr Teile des Regenwaldes abgeholzt, wodurch CO2 in die Atmosphäre gelangt. Zusätzlich entstehen auch schädliche Gase im Verdauungsprozess der Tiere, wie beispielsweise Methan, welches das Klima nochmal 25-mal stärker belastet als CO2.

Landbedarf durch Fleischproduktion

Wie schon angesprochen, beansprucht die Tierhaltung gigantische Landflächen. Einerseits werden diese als Weidefläche genutzt, andererseits aber auch für den Anbau von Futter. Insgesamt werden rund 80 % der weltweit verfügbaren Agrarflächen von der Tierindustrie in Anspruch genommen! Flächen, die sinnvoller genutzt werden könnten und auch sollten, um dem steigenden Lebensmittelbedarf der Weltbevölkerung gerecht zu werden. 

Für diesen enormen Flächenbedarf werden jährlich große Waldgebiete gerodet, insbesondere des Regenwaldes. Der Verlust dieser „grünen Lungen“ unseres Planeten hat fatale Folgen: Ausstoß von CO2, Abnahme der Biodiversität und Verschlechterung der Bodenqualität.

Soja - ein Folgeproblem

Eines der Hauptfuttermittel der Tierindustrie ist Soja. Um die hohe Nachfrage danach zu decken, werden weite Flächen in Ländern wie Brasilien und Argentinien in Sojaplantagen umgewandelt – auch wieder auf Kosten des Regenwaldes. Dieser Anbau führt nicht nur zur Zerstörung wertvoller Ökosysteme, sondern geht auch mit dem Einsatz großer Mengen an Pestiziden einher. 


Also Nein zum Wiener Schnitzel?

So gut es einigen auch schmecken mag, für die Umwelt ist das Schnitzel eindeutig eine schlechte Idee. Aber ob wir uns auch langfristig davon trennen können?

Das konkrete Beispiel des Fleischkonsums zeigt sehr gut, wie tiefgreifend die Veränderungen sein müssen, um die Menschheit in Sachen Klimaschutz nachhaltig zum Umdenken zu bewegen. Fleisch ist nicht nur ein fester Bestandteil unserer (Ess-)Kultur, sondern auch der weltweiten Industrie- und Wirtschaftsstruktur. Um den Fleischkonsum langfristig senken zu können, bedarf es sinnvoller politischer Vorgaben, einer Umstellung der landwirtschaftlichen Produktionsweise und der Anpassung individueller Gewohnheiten. 

Wir werden sehen, ob es in ein paar Jahren statt dem Wiener Schnitzel ein “Klima Schnitzel” geben wird…

Danke, dass Du das Blatt mit mir wendest. Hinterlasse deine Ansicht gerne in den Kommentaren, ich freue mich von dir zu lesen.

Alles Liebe,

deine Selina 

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