In der Fastenzeit verzichten viele Menschen auf Süßigkeiten, Alkohol, Kaffee oder Fleisch. Wie wäre es stattdessen mal Plastik einzusparen? Was viele nicht wissen, es ist leichter als angenommen. Wir haben dir hier die wichtigsten Tipps zusammengestellt.

Plastik spielt für uns Menschen eine bedeutende Rolle. Gleichzeitig ist es aber auch ein riesiges Umweltproblem, denn wir erzeugen Tag für Tag unfassbare Mengen an Kunststoffmüll. Jährlich produziert Österreich fast eine Million Tonnen Plastikmüll. Umgerechnet sind dies ca. 46.000 LKW-Container gefüllt mit Kunststoff.1)

Ein großer Teil unseres täglich produzierten Mülls ist jedoch vermeidbar.

Beim Plastikfasten geht es hauptsächlich darum, sich über den Plastikkonsum im Alltag bewusst zu werden, und für jeden benötigten Kunststoff eine Alternative zu finden.

Plastikfrei im Badezimmer 


Nimm mal die benötigten Utensilien in deinem Badezimmer genauer unter die Lupe. Mikroplastik, unnötige Verpackungen stapeln sich in Form von Flaschen, Tuben und Tiegeln. Mit diesen einfachen Tipps lässt sich dies ganz leicht vermeiden.

 

Tipp #1: Wäsche waschen

Wusstest du, dass ca 60% aller Kleidungsstücke einen hohen Kunststoffanteil wie Polyester bestehen? Bei jedem Waschgang lösen sich dann mikroskopische Partikel von Kunststofftextilien. Diese können von unseren Kläranlagen nicht gefiltert und aufgehalten werden und gelangen auf direkten Weg über unsere Flüsse bis ins Meer. Deshalb wasche am Besten Kunststofftextilien wie Outdoorjacken, Strumpfhosen, Leggings etc. nicht öfter als nötig und verwende einfach einen Waschbeutel der Mikroplastik filtert.  

Tipp #2: Zahnpflege

Inzwischen gibt es einige Hersteller, die Alternativen zu herkömmlichen Plastikzahnbürsten anbieten.

Zu Zahnpasta mit Mikroplastik in einer Plastiktube gibt es zum Glück ebenfalls Alternativen: Zahnputz-Tabs, die vor dem Putzen zerkaut werden oder Paste in Glasbehältern. Auch Zahnseide aus veganer Maisstärke ist eine Alternative zur herkömmlichen Zahnseide aus Kunststoff.

Tipp #3: Abschminken

Für Abschminklotion und Reinigungstücher musst du nicht mehr viel Geld ausgeben. Öle wie Mandel- oder Sonnenblumenöl eignen sich bestens, um auch wasserfestes Make-up zu entfernen. Die passenden waschbaren und wiederverwendbaren Abschminkpads gibt es aus verschiedenen Materialien. Wer mag, kann sie natürlich auch selber häkeln oder nähen.

Tipp #4: Haarpflege

Für die Haarwäsche gibt es einige Optionen: Am bekanntesten sind feste Shampoos und Haarseifen. Fester Conditioner oder eine saure Rinse mit Essig ersetzen die Spülung. Anstatt Trockenshampoo bietet sich Maisstärke als super Alternative für deine Bad Hair Days. 

Tipp #5: Körperpflege

Auch das Duschgel kann gegen eine Seife oder eine feste Dusche ersetzt werden. Mit einem praktischen Seifensäckchen kannst du deine Seife bis zum letzten Rest aufbrauchen, ohne dass diese aus der Hand rutscht. Ich empfehle generell den Umstieg auf feste Kosmetik. Diese Alternativen gibt es mittlerweile als Deo, Körperbutter, Gesichtsreinigung und Handcreme.

Tipp #6: Do it yourself

Selbermachen kann jede Menge Müll einsparen. Egal ob Putzmittel, saure Rinse für die Haare, Badebomben, Waschmittel oder einfach die Snacks für unterwegs, im Internet oder hier im Blog findest du viele einfache DIY-Rezepte die meist schneller gehen als gedacht. 

 

Plastikfrei unterwegs

Speziell unterwegs produzieren wir Unmengen an (vermeidbarem) Müll durch den Konsum unseres Coffee to go, der Fruchtquetschies und der schnellen Jause in der praktischen Wegwerf-Verpackung. Oft findet man genau diese Verpackungen in unserer Landschaft. Doch es geht auch anders:

 

Tipp #7: Stoffbeutel

Verwende am besten wiederverwendbare Gemüsenetze oder Stoffbeutel zu jedem Einkauf mit. Damit sind Sie nicht mehr auf die Plastiksackerl angewiesen.

 Tipp #8: Thermobecher oder die Trinkflasche

Für den Durst unterwegs darf natürlich eine Trinklasche oder ein Thermobecher nicht fehlen. In vielen Cafes's oder Restaurants wird Ihre mitgebrachte Flasche oder Becher direkt befüllt.

Tipp #9: die Frischhaltedose

Wir alle kennen sie und haben davon vermutlich genug zuhause. Die guten Frischhaltedosen :) Daher nimm diese doch einfach zu deinem nächsten Einkauf mit und lass sie dir direkt in der Frischetheke mit deinen Einkäufen befüllen. So kann jede Menge Plastik gespart werden.

Tipp #10: Unverpackt-Läden oder Wochenmärkte

Viele Kunststoffverpackungen finden sich im Lebensmittelbereich. Als plastikfreie Alternative werden in Unverpackt-Läden, auf Wochenmärkten oder bei ab Hof Verkäufer:innen fast alle Produkte ohne Verpackung angeboten.

Plastik sparen ist oft leichter als man denkt. Mit nur wenigen Handgriffen können wir jede Menge Verpackungsmüll reduzieren und damit etwas Gutes für die Umwelt und unseren Geldbeutel tun.

Bist du auch dabei beim Plastikfasten?

Solltest du noch weitere Tipps haben, hinterlasse uns diese gerne in den Kommentaren.

Alles Liebe,

Selina

 

1) Quelle: Statusbericht zur Abfallwirtschaft 2021 https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/abfall/aws/bundes_awp/bawp.html

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