Manchmal frage ich mich, warum wir nicht alle Teil der Lösung sein können. Ich muss ja gestehen, speziell während des Lockdowns, war ich in einer Nachhaltigkeits-Bubble gefangen. Es fühlte sich so an, als ob jede:r sich mit dem Thema „Umweltschutz“ auseinandersetzt, als ob jede:r seinen Teil dazu beiträgt und als ob jede:r sein Bestes gibt, unsere Welt zu schützen. Da mein Umfeld sich stark mit dem Thema beschäftigt und ich auf sozialen Medien (ja ich weiß das ist das Bubble Problem der Sozialen Medien) nur noch Beiträge gesehen habe, was Menschen verändern, welche nachhaltigen Produkte sie kaufen, wie sie selbst zum Gärtner oder zur Gärtnerin werden etc. dachte ich ernsthaft „jetzt liegt die Aufmerksamkeit jedes Menschen auf diesem Thema“.

Meine Bubble bekam Risse als der Lockdown vorbei war und gefühlt 300 Menschen sich vor diesem riesigen Kaffeeladen, in dem es ziemlich überteuerte Kaffeekapseln zu kaufen gibt, anstellten. 

Nicht mal eine Woche später platze die Bubble erneut. Ich war in Linz an der Donau spazieren und es sah aus, als ob da am Vortag ein riesen Festival gewesen wäre und niemand seinen Müll weggebracht hat. Berge an Abfall und Scherben lagen herum.

Ich war völlig schockiert. Schockiert aus so vielen Gründen. Ich habe mich gefragt, was die Leute dazu bewegt hat. Sie sitzen in der Wiese zusammen, essen, trinken, finden es schön (das nehme ich mal an sonst wären sie ja nicht dort) und dann hinterlassen sie ihre Müllberge. An dem schönen Platz, an dem sie am Vorabend fröhlich gefeiert haben.

Warum?

Die wollen doch bestimmt wiederkommen und haben dann doch sicher keine Lust, zwischen Müllbergen und Abfall ihr Bier zu genießen.

Ist es wirklich so ein Problem für die Menschen ihren Müll einfach wieder mitzunehmen?

Ein weiteres Thema möchte ich noch mit euch teilen, dann komme ich zum Punkt :-)

Ein sehr lieber Freund verwendet nun seit einiger Zeit die Zahnpasta aus dem Glas anstatt seiner Zahnpasta in der Plastiktube. Letztens meinte er, er hätte Kritik zu äußern. „Ich finde es doch sehr umständlich, dass ich die Zahnpasta nicht rausdrücken kann, sondern den Spatel verwenden muss“.

Ich war ehrlich gesagt kurz verwirrt, ob er das ernst meint. Ist es wirklich ein Problem, 0,5 Sekunden länger für die tägliche Zahnpflege zu investieren, wenn ich damit etwas Plastik einsparen kann?

Ist unsere Gesellschaft wirklich so bequem und verwöhnt, dass dies unsere Probleme sind?

Für mich ist es auf jeden Fall wertvoller (egal in welcher Lebenslage) mich auf die Lösung zu konzentrieren.

Ich kann in jedem Moment selbst entscheiden, ob ich Teil der Lösung oder des Problems bin.

Bin ich Teil der Lösung und nehme meinen Müll mit oder hebe den Abfall auf und entsorge ihn (auch wenn es nicht meiner ist) oder lasse ich ihn liegen.

Ich versuche mich selbst immer wieder zu hinterfragen und entscheide dann.

Danke an Texta für den tollen Song „Rundherum“, der mich zu diesen Zeilen inspiriert hat.

Gerne können wir uns in den Kommentaren austauschen, wo ihr eine Lösung anstatt Problemen seht. Oder vielleicht habt ihr ein Problem und wir finden gemeinsam die Lösung.

Eure Selina

 

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